Archive News
NewsScience & Astronomy
6. March 2013

About four and a half years ago, I first wrote an article in German about the disappointing articles written by the science department of Spiegel Online, one of Germany’s largest online magazines. The web branch of the venerable Der Spiegel has had a particularly troubled history of science reporting with a noticeable anti-NASA stance. Back in 2008, when the Phoenix Mars Lander had arrived on the red planet, the reporting was so negative that nearly everything the mission accomplished was put in a bad light and small problems were made into sensational catastrophes. Unfortunately in the last years, this trend has not only continued, but also been made worse with lazy and careless reporting.

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NewsWWW
7. November 2012

Eigentlich schreibe ich ja hier grundsätzlich nichts politisches, aber ab und zu kann ich ja mal eine Ausnahme machen. Vor vier Jahren hatte ich schon einmal gefragt, ob mich mal jemand kneifen kann, und jetzt fühle ich mich fast wieder genauso. Im Ernst, ich hatte wirklich das schlimmste befürchtet, ganz besonders nach dem wirklich gräßlichen Wahlkampf und dem blanken Haß, der sich aus den rechten Ecken Barack Obama in den letzten vier Jahren entgegengestellt hat. Aber es ist jetzt nicht nur einfach “noch einmal gutgegangen”, sondern es hat trotz allem noch eine deutliche Mehrheit für Obama gegeben.

Jetzt kann die Welt wieder aufatmen, denn es wäre haushoch untertrieben zu sagen, daß uns das alles nichts angeht. Bei dem massiven Einfluß, die die amerikanischen Außen- und auch Innenpolitik auf den Rest der Welt hat, müßten wir eigentlich alle mitwählen dürfen. So ist das “amerikanische Ausland” aber auf die Vernunft der Amerikaner angewiesen, die trotz der Schlammschlacht aus dem rechten Spektrum die richtige Wahl getroffen haben. Man mag sich gar nicht vorstellen, was eine Romney-Präsidentschaft für den Rest der Welt bedeutet hätte… Barack Obama mag zwar auch kein Heiliger sein und ist gerade aus europäischer Sicht weit davon entfernt, ein Liberaler zu sein, aber wenn man die Alternative bedenkt, ist Obama schlicht und einfach die bessere Wahl.

Ich könnte jetzt noch ein paar Tonnen Links zu Nachrichtenartikeln hier einbauen, aber ich lasse es lieber sein, sonst werde ich heute gar nicht mehr fertig. Es gibt eigentlich nur noch zu erwähnen, daß die Berichterstattung der US-Presse mal wieder größtenteils völlig abgedreht war und sich insbesonders Fox News ein paar nette Klöpse geleistet hat. Hier in Deutschland wars halt wieder mal durchwachsen – natürlich hat gerade SpiegelOnline mal wieder nichts anderes zu tun, als Obama sofort schlecht zu reden und andere scheinen so gar nicht zu wissen, wovon sie überhaupt reden – aber das ist ja nichts neues und war ja auch zu erwarten.

Jetzt aber wieder zurück zum Business as Usual, keine Politik mehr. Diese Woche werde ich noch einen kleinen Artikel über ein paar Podcasts schreiben, im Fotoblog gibts noch mehr Bilder und im DVDLog kommt am Sonntag oder Montag der zweite Teil der Tati-Neuauflagen. Danke füs Lesen :-).

NewsWWW
30. October 2012

Als Unbeteiligter weiß man nicht so recht, ob man von der massiven Naturgewalt vom Hurricane Sandy fasziniert oder entsetzt sein soll, aber bei der massiven Zerstörung, die der Wirbelsturm an der Ostküste der USA hinterlassen hat, ist wohl mehr letzteres angebracht. Das Web ist als Nachrichtenquelle in solchen Situationen ideal und gerade bei Katastrophen wie dieser verfolge auch ich das Geschehen gerne auf vielen Nachrichtenseiten – die Grenze zwischen Information und Sensation ist dabei aber schnell überschritten und gerade heute gab es dabei ein paar ganz erschreckende und geschmacklose Beispiele.

Ausgerechnet die rennomierte und eigentlich sonst sehr sachliche Financial Times Deutschland hatte sich heute Mittag einen richtigen Kracher geleistet: der Aufmacher auf der Hauptseite präsentierte stundenlang “Wie ‘Sandy’ das Web durchspült […] Die besten Fundstücke, zusammengestellt von…”. Inzwischen ist der Artikel ein bißchen nach unten gerutscht und inhaltlich auch gar nicht so schlimm, aber wenn Millionen Menschen ohne Strom sind, ganze Stadtteile unter Wasser stehen und es mindestens 15 Tote gegeben hat, sollte man lieber nicht eine hastig zusammengegoogelte Sammlung von Youtube-Videos und Twitter-Postings auf der Hauptseite als “beste Fundstücke” raushängen – das ist einfach nur noch allerunterstes Bildzeitungs-Niveau. Auch andere Magazine haben sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert, aber die FTD war diesmal ganz vorne dabei – und der Tag ist ja noch nicht zu Ende, wer weiß, was heute Abend noch alles geschrieben wird.

Bitte, liebe deutsche Journalisten, nehmt euch ein Beispiel an den seriösen englischsprachigen Medien wie der Washington Post, der New York Times und nicht zuletzt auch dem Guardian, die zwar alle ihre Artikel mit viel Bildern und Videos bestückt haben, aber längst nicht so sensationslüstern sind und das Social Web nicht nur einfach plündern, sondern mit ihm gemeinsam arbeiten. Überhaupt haben Twitter, Facebook, Google+ und andere Blognetzwerke in der Krise eine erstaunliche selbstreinigende Kraft entwickelt, denn mittels spontanem Crowdsourcing werden gefälsche Beiträge und Bilder oft schneller entlarvt als sie entstehen können. Einen interessanten Artikel hatte The Atlantic darüber schon gestern gepostet und es war das gleiche Magazin, das daran erinnert hat, wie der Journalist Dan Rather 1961 das erste Radarbild eines Hurrikans im amerikanischen Fernsehen gezeigt hat – und damit Menschenleben retten konnte.

Ich habe so einen Sturm noch nie selbst erlebt und hoffe, daß ich so etwas auch nie erleben muß, aber Europa wird in spätestens einer Woche die Auswirkungen von Sandy auch noch zu spüren bekommen. Ich will nicht hoffen, daß es irgendwann nochmal einen Kyrill-Artigen Sturm gibt, aber ob dann die deutschen Medien immer noch die “besten Fundstücke” zusammenstellt, wage ich doch zu bezweifeln…

Kategorie: News, WWW
DVDLogNews
14. March 2011

Eigentlich wollte ich heute etwas über James Bond und Johnny English schreiben, aber nach der unfassbaren Katastrophe in Japan ist mir wirklich nicht mehr danach. Weil ich den Artikel schon längst fertig hatte, habe ich drüben im DVDLog trotzdem die Review von Rowan Atkinsons Johnny English gepostet. Business as usual, aber was will man schon machen? Das ist immer das Dilemma – soll man als Webmaster aus Pietät und Takt den Laden dichtmachen, einen Trauerrand einbauen oder einfach weitermachen, als wäre nichts gewesen?

Ich bin eigentlich persönlich der Meinung, daß man so etwas vom Inhalt einer Webseite abhängig machen sollte. Wenn man, wie auf meinen Webseiten, kaum etwas mit dem aktuellen Tagesgeschehen zu tun hat, macht es wenig Sinn, mit kopflosen Traueraktionen um sich zu werfen. Allerdings sollte man schon vermeiden, sich mit unpassenden Dingen zu beschäftigen – ich werde ganz bestimmt in der nächsten Zeit keine Artikel mehr über irgenwelche Katastrophenfilme schreiben. Die nächsten Reviews sind aber schon fertig und weitere in Planung, so daß ich bis auf weiteres erstmal keine Veranlassung sehe, wegen der aktuellen Ereignisse eine Pause zu machen.

Als wirklich eklig haben sich aber in den letzten Tagen die Online-Medien erwiesen – und damit meine ich nicht die Twitter/Facebook/Myspace-Horden, sondern die altehrwürdigen Berufsjournalisten, die zur Zeit auf der Jagd nach möglichst vielen Klicks mit Horror-Schlagzeilen nur so um sich werfen und jedes kleinste unbestätigte Gerücht als Riesenschlagzeile rausbringen. Und das bringen gerade in den deutschen Medien nicht nur die üblichen Verdächtigen, sondern auch eigentlich sonst sehr seriöse Nachrichtenmagazine – die Redakteure scheinen erst zufrieden zu sein, wenn ein Artikel mit fünfstelligen Opferzahlen und einer möglichst häufigen Wiederholung von Buzzwörtern wie Super-GAU, Kernschmelze oder Strahlentod aufwarten kann. Eine sachliche und verläßliche  Berichterstattung kann man derzeit eigentlich nur noch beim britischen Guardian, bei der BBC und bei Al Jazeera lesen, aber trotzdem sollte man den Grundsatz Trust No One nicht außer acht lassen und besser alles kritisch sehen.

Die unfassbare Zerstörung, die vielen Toten und die Ungewißheit um die Atomkraftwerke sind schon schlimm genug, aber aus dieser riesigen Katastrophe auch noch mehr Profit schlagen zu wollen – und nichts anderes tun die meisten Medien – ist wirklich abscheulich…

Fußnote: Die Grafik habe ich bei Ads of the World ausgeliehen.