BooksScience & Astronomy
20. December 2012

Ja, es stimmt: das Universum versucht uns alle umzubringen. The Universe is trying to kill you! ist einer der am häufigsten verwendeten Schlagwörter in Fraser Cains und Pamela Gays Astronomy Cast, aber das bedeutet ja noch lange nicht, daß unbedingt morgen die Welt untergehen muß. Dieser ganze Hokuspokus um das angebliche Ende des Maya-Kalenders dient eigentlich nur bestimmten Leuten dazu, Panik zu verbreiten und damit Kasse zu machen – und fast alle Medien spielen dabei mehr oder weniger mit. Es gibt aber schlicht und einfach keinen Planeten X, keine galaktische Ausrichtung irgendwelcher Ebenen oder Planeten und erst recht kein finales Ende des Maya-Kalenders. [Edit: Was natürlich am 21.12. stattfindet, ist wie jedes Jahr die Wintersonnenwende, aber dafür interessiert sich natürlich kaum jemand :-)]

Für ein gründliches De-Bunking von diesem ganzen Quatsch kann ich den Artikel von Phil Plait über die Notpocalypse empfehlen, in dem der Bad Astronomer ausführlich auf den größten Schwachsinn, der teilweise schon seit einem Jahrzehnt durchs Netz geistert, eingeht. [Edit: und noch ein zweiter Artikel mit etwas mehr Spaß :-)]. Und wenn man dann noch Lust hat, kann ich sein eigentlich schon vor vier Jahren veröffentlichtes Buch Death from the Skies! The Science behind the End of the World empfehlen, in dem es wirklich darum geht, wie das Universum die Erde um die Ecke bringen könnte. Eine komplette Buch-Review würde den Rahmen dieses Artikels sprengen, aber wer sowieso Phil Plaits Blog verfolgt, wird dieses Buch mögen und für alle anderen, die an Wissenschaft und Astronomie interessiert sind, dürfte es auch ein gefundenes Fressen sein. Unter dem Titel Tod aus dem All gibt es inzwischen auch eine deutsche Übersetzung des Buchs, aber wie üblich dürfte die englische Version die bessere sein und sowieso hat die Taschenbuch-Ausgabe von Penguin einfach das bessere Cover. Wer noch mehr über das Buch und den Autor erfahren will, dem kann ich außerdem eine Episode von Astronomy Cast vom Oktober 2008 empfehlen, in der Phil Plait zu Gast war und dort sein Buch vorgestellt hat.

Da man den ganzen Blödsinn nur mit einer gehörigen Portion Humor ertragen kann, veranstalten die Leute von Cosmoquest heute Abend einen Google+ Hangout mit dem schönen Titel Dr. Strangedoom OR How I learned to stopped worrying and love the axial tilt! – da Fraser Cane und Pamela Gay mit ihren Familien auf einer Kreuzfahrt sind, um den 21. Dezember in echten Maya-Ruinen zu feiern, haben Nicole Gugliucci, Scott Lewis, Ian O’Neill und Tony Darnell das Ruder übernommen und versprochen, außer Wissenschaft auch ein bißchen Humor zu bieten. Leider beginnt der Hangout erst heute Nacht um 1 Uhr deutscher Zeit, aber man kann sich das ganze ja auch später noch in der Aufzeichnung anschauen und vielleicht veranstalten die CosmoQuester ja auch morgen im Laufe des Tages noch etwas anderes. Und nicht vergessen:

APOCALYPSE 2012 – BULLSHIT!

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