Science & Astronomy
6. August 2012

Der Curiosity Rover hat es wirklich geschafft – der eine Tonne schwere Mars-Truck hat heute Morgen eine Bilderbuch-Landung auf dem roten Planeten hingelegt! Nach acht Monaten und 567 Millionen Kilometern ist der neue Mars-Rover trotz des verrückten Landemanövers heil angekommen und hat schon wenige Minuten nach der Landung die ersten Bilder aufgenommen. Die sind zwar noch in Schwarzweiß und niedriger Auflösung, aber der Landeplatz ist schon ganz gut erkennbar, wenn auch auf den ersten Blick unspektakulär – man sollte aber nicht vergessen, daß das nicht die Schutthalde von Wanne-Eickel, sondern derMars ist!

Bei solchen Ereignissen bin ich immer froh, daß ich das miterleben kann – es ist nicht die erste Landung eines Mars-Rovers, die ich mitbekomme, aber es ist jedes Mal spannender und faszinierender, besonders weil sich die Technik ständig weiterentwickelt hat. Sogar 1997 (das war vor fünfzehnJahren!) beim Mars Pathfinder konnte man die ersten Bilder nicht nur im Fernsehen, sondern auch schon quasi in Echtzeit im Web sehen und 2004 wurde es mit Spirit und Opportunity nur noch besser. Die NASA hat inzwischen gelernt, wie man vernünftige Webseiten macht und sogar NASA TV ist in einer halbwegs ordentlichen Auflösung im Web anschaubar.

Man ist aber längst nicht mehr nur auf das angewiesen, was die NASA im Web macht, denn Andere können es genauso gut und oft besser. Das beste Beispiel dafür sind die Leute von Universe Today, Bad Astronomy & Co, die wie versprochen zur Curiosity-Landung eine Virtual Landing Party veranstaltet haben, deren Aufzeichnung bei Youtube anschaubar ist. Vor fünfzehn Jahren wäre das vielleicht sogar noch Science Fiction gewesen, aber jetzt ist es Realität geworden – die Technik machts möglich! Die nächsten Wochen, Monate und sogar Jahre werden Mars-mäßig richtig spannend werden – nicht nur wegen der vielen faszinierenden Bilder, die schon demnächst kommen werden, sondern auch wegen der Wissenschaft. Die Chancen, ob das Mars Science Laboratory wirklich Hinweise auf Wasser oder sogar Leben finden wird, sind natürlich 50/50, aber alleine der Versuch zählt!

Und wenn mich jetzt noch jemand fragt, was das alles soll, kann ich nur noch mit einem Satz antworten, den ich öfter verwende: “Where’s your Sense of Wonder?”

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