Science & Astronomy
13. November 2008

Gestern hat die NASA angekündit, daß die Mission des Mars-Landers Phoenix nun offiziell beendet ist. Das klingt trauriger und dramatischer als es ist, denn der Lander hat seinen Aufenthalt auf dem roten Planeten von den ursprünglich geplanten drei auf über fünf Monate ausdehnen können, aber trotzdem war das Ende buchstäblich vorprogrammiert. Während die beiden Mars-Rover Spirit und Opportunity jetzt schon seit fünf Jahren unterwegs sind, befindet sich der Landeplatz von Phoenix viel weiter nördlich. Durch den einsetzen marsianischen Winter bekommen die Solarzellen nicht mehr genug Licht und die Temperaturen sinken so weit, daß der Lander buchstäblich einfriert.

Das letzte Lebenszeichen hat Phoenix am 2. November von sich gegeben. Die Wissenschaftler haben zwar die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben, aber die Chancen, daß der Lander noch einmal wieder aufwacht sind sehr gering. Phoenix selbst mag zwar jetzt nicht mehr erreichbar sein, aber es konnten trotz einiger kleinerer Probleme viele Experimente durchgeführt und massenhaft Daten gesammelt werden, die noch auf ihre Auswertung warten. Phoenix hat den Marsboden so genau analysiert wie noch keine andere Sonde und dabei unter anderem eindeutig die Präsenz von gefrorenem Wasser nachweisen können. 25000 einzelne Fotos wurden geschossen und in zahllose Nahaufnahmen und Panoramen verarbeitet, auf denen sogar so etwas wie Schneefall festgestellt werden konnte.

Eins hat Phoenix allerdings nicht gefunden: Leben! Und es konnte auch nicht hundertprozentig geklärt werden, ob die Zusammensetzung der Erde, in der der Lander ausführlich herumgebuddelt hat, wirklich für Lebewesen tauglich ist. Erste Ankündigungen, daß man in der Mars-Erde sogar Spargel anbauen könnte, wurden später widerlegt, als bei Analysen Perchlorat festgestellt wurde, das Leben zwar nicht völlig unmöglich macht, aber auch nicht wirklich begünstigt. Wie dem auch sei – Phoenix war nach den Mars-Rovern eine der faszinierensten NASA-Missionen zum roten Planeten, die umso beeindruckender ist, wenn man bedenkt in welcher Entfernung dies alles stattgefunden hat.

Die nächste Mars-Mission ist aber schon in Vorbereitung, denn im Herbst 2009 wird das Mars Science Laboratory auf den Weg geschickt werden – ein großes, fahrbares Analyselabor mit viel mehr wissenschaftlichen Möglichkeiten, als es die beiden derzeitigen Mars-Rover bieten. Das Mars-Abenteuer geht also weiter und eine permanente Präsenz auf dem roten Planeten scheint so gut wie sicher zu sein – auch wenn es im Moment nur Roboter und noch keine Menschen sind. Aber was nicht kommt, kann ja noch werden…

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